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1909 - BW Seelze ensteht

Betriebswerk Seelze Beim Bau des Rangierbahnhofs wurde das Bahnbetriebswerk mit eingeplant. Planung und anschließende Durchführung erfolgten, wie die des Bahnhofs, durch die "Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung" (KPEV). Parallel zum Baubeginn des Bahnhofs erfolgte auch der Bau des Betriebswerks. Im Jahre 1909 wurde unter Heinrich Lange als Dienststellenvorsteher der Betrieb aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren die wesentlichsten Bestandteile des Betriebswerks ein Rundschuppen mit 24 Ständen und eine Drehscheibe von 18 m Durchmesser. Das Personal des Bw Seelze zeichnete auch für die Wagenausbesserung der auf dem Bahnhof beanstandeten Wagen verantwortlich. Deshalb entstand im gleichen Jahr neben dem Lokschuppen eine kleinere Halle mit einer Schiebebühne zum Auswechseln schadhafter Achsen. Bereits 1911 erkannte man, dass die Kapazität des Lokschuppens bald erschöpft sein würde.

1915 - neuer Halbrundschuppen

So entstanden 1915 ein weiterer kleiner Halbrundschuppen (Lokschuppen II) mit 6 Ständen und eine zusätzliche 18 m Drehscheibe. Beheimatet waren zu dieser Zeit in Seelze Lokomotiven der Gattung G 52, G 53 und G 54. Das waren Naßdampflokomotiven mit 3 gekuppelten Achsen, 12 atü Kesseldruck und 12 m⊃3; Tenderinhalt. Es wurden Güterzüge mit bis zu 900 t Höchstlast befördert. Diese noch relativ schwachen Lokomotiven benötigten z.B. für die 100 km von Seelze nach Bremen 5 -6 Stunden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Züge zur damaligen Zeit noch keine durchgehende Luftdruckbremse hatten, die Lok mit der Handbremse vom Heizer und die Wagen von den Bremsern auf ein Signal des Lokführers gebremst werden mussten.
Aufgrund des gestiegenen Wasserbedarfs mit mehr und größeren Lokomotiven entschloss man sich 1919 zum Bau einer Wasseraufbereitungs- und Enthärtungsanlage für das Kesselwasser. Nicht nur für Seelze, sondern für die gesamte deutsche Eisenbahngeschichte stellte das Jahr 1922 ein wichtiges Datum dar, denn nun wurden die "Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung" und die anderen Deutschen Länderbahnen zur "Deutschen Reichsbahn" zusammengeschlossen.
In das Jahr 1922 fällt die Errichtung eines 12 m hohen, 300 m⊃3; fassenden Wasserturmes zwischen den beiden Lokschuppen, eine weitere Verbesserung der Wasserversorgung.

1967 - letzter Rundsschuppen wird abgerissen

Da bereits im Herbst 1965 die Dampflokunterhaltung an das damalige Bw Hannover Hgbf (Hainholz) abgegeben wurde, konnte 1967 auch der letzte Lokschuppen (Halbrundschuppen I) abgerissen werden, was als vorbereitende Maßnahme für den Anschluss der E-Lokhalle an den Bahnhof über eine Gleisharfe zu betrachten war. Im Zuge dieses Umbaues wurde im Frühjahr 1968 die jetzt noch vorhandene Drehscheibe installiert, die zuvor im Bw Wilhelmshaven bereits 30 Jahre ihren Dienst verrichtet hatte.

1982 - jährlich 30 neue Auszubildende!

Wegen der heutigen hohen Jugendarbeitslosigkeit entschloss sich die Bundesbahn allerdings, die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen Daher werden seit dem 1. September 1982 jährlich nun 30 Auszubildende in handwerklichen Berufen eingestellt.
Um den Handwerkern die körperlich schwere Arbeit beim häufig anfallenden Wechseln der Bremsklötze zu erleichtern, kamen 1980 in das erste und 1983 das zweite Hallengleis Seitengruben.
Da nicht nur dem körperlichen, sondern auch dem leiblichen Wohl Rechnung getragen werden sollte, wurden mit Einweihung der Zentralkantine im Sozialgebäude mehrere im Rangierbahnhof und Bw verteilte Kantinen zusammengefasst.
Abschließend soll nun noch der derzeitige Lokbestand des Bw Seelze aufgezeigt werden: Es sind 116 Loks der Baureihe 140 und 91 Loks der Baureihe 141 in Seelze beheimatet.

1984 - Seelze grösste und modernste Werkstatt

Auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar, präsentiert sich das Betriebswerk Seelze dem Besucher heute als eines der größten und modernsten Betriebswerke, nicht nur im norddeutschen Raum, sondern auch im gesamten Bundesgebiet. 296 Beamte, 4 Angestellte, 83 Handwerker, 65 Betriebsarbeiter und 84 Auszubildende für den Beruf des Maschinenschlossers haben hier ihren Arbeitsplatz.

bis 2009 - die Lokwerkstatt entwickelt sich

Der Lokschuppen entwickelt sich zu einem, über die Grenzen Deutschlands hinweg, bekannten Anlaufpunkt in Punkto Lokwartung. Große Umbaumaßnamen waren im lauf der Zeit notwendig geworden. Es entstand ein neue Lokwäsche (spöttisch das Gewächshaus genannt), das Schiebebühnenbett wurde komplett überholt. Die Drehbank wurde runderneuert (durch ihren Einsatz rund um die Uhr wird 2010 eine ganz neue Maschine eingebaut).
Die Achsesenke wurde erneuert. Mit ihr können Achsen und Motoren der E-Loks getauscht werden. Auch die Hebebockanlage wurde auf den neusten Stand der Technik gebracht. Ein Neubau der Anlage, mit der ganze Lokomotiven angehoben werden können, wurde durchgeführt.
Es sind alle Fahrzeugtypen in Seelze zur Wartung. Im Zuge der Zusammenlegen von der Diesellokwartung aus Hannover-Bultstrasse und E-Lokinstandhaltung wurden ein Gleis für Dieselbetrieb angelegt. Es bekam eine Absaugange für schädlichen Dieselausstoß. So entstand schlagkräftige Werkstatt zur Wartung alle Loktypen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit wenn auch immer mehr Privatfirmen den Luxus kompetenter Wartung zu schätzen wissen.
Dann wurden noch die Dachstände erneuert, nun kann das Dach, der E-Lokmotiven, bei Wartungsarbeiten durch abklappen von Blechplatten geschützt werden. So kann niemand vom Dach während der Arbeit abgleiten.
Schon heute kommen immer wieder große Lokbetreiber und Lokverkäufer mit Ihren Fahrzeugen nach Seelze. Denn sie alle schätzen die Fachkenntnis und Einsatzbereitschaft des Personals und Ihrer Führung in Seelze. Aber auch Dampflokunterhalter lassen sich immer wieder gern in Seelze sehen. Sei es um die Radsätze zu reprofilieren (abdrehen) oder um auf Kran und Arbeitsgruben zuzugreifen.

Letzte Änderung am Dienstag, 30. Oktober 2018 um 13:09:51 Uhr.